Der Leopoldina Akademie Freundeskreis e.V. konnte für seine diesjährige Jahresveranstaltung in Leipzig Frau Prof. Dr. med. Claudia Spies, Leiterin der Klinik Anästhesiologie mit dem Schwerpunkt operative Intensivmedizin der Charité Berlin, als Vortragsrednerin gewinnen.
In ihrem Vortrag „Postoperative kognitive Störung- klinische Relevanz und gesellschaftliche Herausforderung" berichtete Sie von dem bedrohlichen und meist unerkannten Szenario der postoperativen kognitiven Störungen. Mehr als ein Drittel aller Patienten erleiden nach einer Operation an einem vorübergehenden Delir. Gemeint ist damit ein Zustand, in dem sich die Patienten nicht mehr richtig konzentrieren können, ihr Erinnerungsvermögen sowie ihr intellektuelles Leistungsvermögen Schaden genommen hat. Das Fatale ist, nur etwa 10 Prozent dieser Fälle werden erkannt, schätzt die Medizinerin. Dabei können die Folgen solch eines Delirs bei einer frühzeitigen Erkennung gut therapiert, sogar reversibel sein. Unbehandelt jedoch kann die Verwirrtheit zu einem Dauerzustand werden und schlimmstenfalls Demenz zur Folge haben.
Frau Prof. Dr. Spies während ihres Vortrags Foto: Markus Scholz/Leopoldina