Im letzten Jahrzehnt der DDR war ihre Arbeit impulsgebend für die Hinwendung des Kunsthandwerks zur freien Kunst. Irmtraud Ohme trug mit ihrem Wirken in internationalen Stahlsymposien zu einer Aufbruchstimmung bei, die sich mit einem Hinaustreten der Stahlbildhauerei aus der Privatheit des Ateliers in die lebendige Öffentlichkeit verband. Die Skulpturengruppe „Topoi: Ort der Sammlung/ Ort der Weihe/ Ort der freundlichen Erinnerung“ aus dem Nachlass der bedeutenden deutschen Bildhauerin ist nun auf der Westseite des Geländes der Leopoldina zu sehen.
Irmtraud Ohme, geboren 1937 in Magdeburg, verstorben 2002 auf Teneriffa, studierte an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein Metallgestaltung und wurde sowohl zu DDR-Zeiten als auch danach vielfach ausgezeichnet. Sie war seit 1963 an circa 250 Ausstellungen im In- und Ausland beteiligt. Ab 1981 hatte sie die Professur des Fachbereichs Metall-Emailgestaltung an der Burg Giebichenstein inne. Nach der Wende erhielt sie 1991 mit der Neuordnung der heutigen Hochschule für Kunst und Design Halle - Burg Giebichenstein einen Ruf als Professorin und Leiterin des Fachgebiets Plastik/ Metall.
Ihr künstlerischer Nachlass wurde nach ihrem Tod von der Sparkassenstiftung übernommen, die sich seither darum bemüht, diverse ihrer Kunstwerke im öffentlichen Raum zugänglich zu machen. So stehen ihre Kunstwerke unter anderem auf dem Friedemann-Bach-Platz und vor dem Opernhaus in Halle.
Skulpturengruppe Topoi Foto: Markus Scholz
Die Skulpturengruppe „Topoi: Ort der Sammlung/ Ort der Weihe/ Ort der freundlichen Erinnerung“ war 1997/98 Teil der Ausstellung „Zeitmaß“ im Hof der damals noch nicht sanierten Moritzburg in Halle. Mithilfe der finanziellen Unterstützung des Leopoldina Akademie Freundeskreises konnte das Kunstwerk Topoi im Herbst 2013 vor dem Hauptgebäude der Leopoldina, Jägerberg 1, vom Metallbildhauer Jörg Bochow aufgestellt werden.