Präventive Konservierung aller Leopoldina-Publikationen abgeschlossen

Aus konservatorischer Sicht hatte das Leopoldina-Archiv vor Jahren das Ziel und die Notwendigkeit formuliert, dass es von jeder Publikation, die die Leopoldina in ihrer Geschichte herausgegeben hat, zumindest ein sehr gut erhaltenes und damit dauerhaft zur Verfügung stehendes Exemplar geben soll.

In einem ersten Projekt wurden die großen Publikationsreihen der Leopoldina mit Mitteln des Bundes und des Freundeskreises bearbeitet und damit Bände aus den Reihen:

  • Miscellanea Curiosa / Nova Acta Leopoldina 1670–1989
  • Leopoldina / Jahrbuch 1859–1989
  • Mitgliederverzeichnisse 1932–1989
  • Acta Historica Leopoldina 1963–1989.

 

Anknüpfend an vorangegangene Konservierungsprojekte wurden im Jahr 2025 weitere Publikationen der Akademie konservatorisch behandelt, die als Einzelpublikationen und nicht in den großen Reihen herausgegeben wurden. Dazu zählen zum Beispiel Selbstbiographien von Naturforschern, Satzungen, Goethes Schriften zur Naturwissenschaft, gedruckte Bibliothekskataloge und vieles mehr. Denn auch diese sollten bestmöglich für die Nachwelt erhalten und damit dauerhaft zugänglich gemacht werden.

Es wurden in diesem Jahr rund 1250 Bände vom Zentrum für Bucherhaltung (ZfB) behandelt. Darunter befanden sich zahlreiche Einzelpublikationen (z.B. Salve Academicum als ältesten Band von 1662) aber auch die Fortführung der Reihen ab 1989 (AHL, NAL, Jahrbuch, Struktur u. Mitglieder usw.).

Jedes Buch ist dabei bis zu drei Mal bearbeitet worden, da man drei verschiedene Bestandserhaltungsmaßnahmen durchgeführt hat. Zunächst erfolgte bei jedem Band die Trockenreinigung von Einband, Schnitt und Vorsatz, um langfristig schädigende Ablagerungen zu entfernen. Der Umfang belief sich bei diesem ersten Schritt auf rund 20 Regalmetern an Büchern. Anschließend wurden bei den Bänden, die zwischen 1850 und 2000 erschienen sind, die Säuren aus dem Papier neutralisiert, um den fortschreitenden Papierzerfall zu stoppen und die Lebensdauer des Papiers zu verlängern. In einem letzten Schritt fertigte das ZfB für 250 Bände archivgerechte Schutzkassetten individuell an. Dadurch sind sie optimal vor Staub und mechanischer Beanspruchung geschützt.

Um alle Leopoldina‐Publikationen auf Dauer zu erhalten, befinden sich nun von den meisten Titeln jeweils zwei Exemplare im Bestand der Bibliothek. Eines kann ausgeliehen bzw. im Lesesaal eingesehen werden und das andere gilt als „Archivexemplar“. Es wird in einer solchen Verpackung aufbewahrt und ist zudem bei Bedarf entsäuert worden.

Ermöglicht wurde diese konservatorisch wichtige Arbeit durch die finanzielle Unterstützung des Leopoldina Akademie Freundeskreis e. V. Leopoldina-Präsidentin Bettina Rockenbach dankte dem Freundeskreis ganz nachdrücklich für die Unterstützung dieses besonderen Archiv-Projektes, das für die Arbeit der Leopoldina von unschätzbarem Wert ist.